Hirschbrunft Polen 2013

 

Hallo liebes Team von Schrum Jagdreisen,

anbei sende ich Ihnen ein paar bildliche Eindrücke von einer tollen Jagd in Plaska/Polen. Wie Sie sicherlich wissen, war das Wetter zu Beginn der Jagd alles andere als gut. Es war viel zu warm und die Hirsche schrieen sehr verhalten. Zum Ende der Jagd bekamen wir Temperaturen um den Gefrierpunkt, perfektes Brunftwetter und die Hirsche fingen wieder an zu melden. Ein weiteres Problem war die Beunruhigung durch die unzähligen Pilzsammler. Der Waldboden war übersät mit Pilzen und ganze Heerscharen von Pilzsammlern strömten in den Wald. Da das Revier aber sehr weitläufig ist, fanden wir immer ein ruhiges Plätzchen zur Pirsch. Worauf wir auf die eigentliche Jagd zu sprechen kommen. Nun bin ich schon seit 19 Jahren im Besitz einer gültigen Jagderlaubnis und ich habe schon einige Jagdreisen unternommen und konnte auf diesen das ein oder andere Stück erbeuten.

Auf dieser Jagd erwartete mich das bis hierhin spannendste Jagderlebnis.

Es war der erste Abendansitz. Mein Jagdführer Radek hatte schon einen Plan und wir fuhren tief in das Waldgebiet der Augustowsker Heide. Als wir aus dem Auto ausstiegen, vernahmen wir 3 meldende Hirsche. Zwei Hirsche standen in unmittelbarer Nähe, der dritte meldete aus weiterer Entfernung. Wir pirschten durch einen Fichtenbestand, durchsetzt mit Naturverjüngung von Erle und Birke, was die Sicht erheblich beeinträchtigte. Vor uns tat sich ein Erlenbruch auf und in diesem stand wie hingemalt plötzlich ein Rothirsch. Radek sprach ihn nach kurzer Betrachtung als jagdbar an und ich machte mich für den Schuss fertig. Das Dreibein wurde platziert, aber aufgrund des dichten Bewuchses gab es nur wenige "Lücken", in die sich der Hirsch für einen sicheren Schuss hätte stellen müssen. Diesen Gefallen tat uns dieser Hirsch aber nicht. Auch durch mehrmaliges Versetzen des Dreibeins bekamen wir den Hirsch nicht frei, am Ende zog der Hirsch aus unserem Sichtfeld und war im dichten Bewuchs verschwunden. Aber direkt an dieses Erlebnis sollte sich bereits das nächste anreihen. In unmittelbarer Nähe schrie plötzlich der Nebenbuhler. Radek, ein wirklicher Meister der Pirschjagd, ging zielstrebig diesen Hirsch an. Das Gelände wurde immer sumpfiger.

Zwischen den Stämmen von Fichte und Erle suchten wir einen Weg, um trotz Gummistiefeln halbwegs trocken in Sichtweite des Hirsches zu gelangen. Der Hirsch meldete zwischenzeitlich immer wieder. Er musste direkt vor uns stehen, aber aufgrund des dichten Waldes war er nicht auszumachen. Plötzlich zeigte Radek an, dass er den Gesuchten erblickt hatte. Er stand in ca. 80 m Entfernung, der Wildkörper größtenteils durch Baumstämme verdeckt. Sofort baute ich das Dreibein auf und suchte eine freie Lücke. Radek sagte zu mir: "guter Hirsch, passt, schießen." Der Hirsch stand aber spitz und zog zuerst ein paar Schritte nach links - falsche Richtung, keine Schussmöglichkeit - dann machte er aber kehrt. Der Wildkörper schob sich in die freie Lücke und ich ließ fliegen. Der Hirsch brach im Knall zusammen und blieb am Anschuss liegen. Vor uns lag ein guter 12 Ender, erlegt nach einer aufregenden Pirsch. Die Jagd in diesem Waldgebiet ist ursprünglich und man muss sich den Erfolg wirklich erarbeiten. Für mich wird diese Pirsch in meinen jagdlichen Erinnerungen einen ganz besonderen Platz einnehmen. Tolle Landschaft, schöne Unterkunft, gute Organisation und hervorragender Jagdführer.

Waidmannsheil

F.V.